Rosen Apotheke setzt sich für Leukämie-Erkrankte ein: Typisierungsaktion in Hann. Münden am 28. und 29. Juni 2023

Am Mittwoch, 28. Juni 2023, und Donnerstag, 29. Juni 2023, von jeweils 10:00 bis 18:30 Uhr können sich Freiwillige in der Rosen Apotheke in der Lange Straße in Hann. Münden für die Stammzellspenderdatei der Universitätsmedizin Göttingen registrieren und damit zahlreichen Patient*innen, die an Leukämie erkranken, Hoffnung schenken. 

Für Leukämie-Erkrankte ist eine Stammzellspende oftmals die letzte Chance auf Weiterleben. Dabei kommt nicht jede*r für einen bestimmten Menschen als Stammzellspender*in Frage. Typisierungsaktionen helfen, den*die Lebensretter*in zu finden.

„Wir versorgen in unseren Apotheken tagtäglich Menschen mit Erkrankungen. Manchmal reichen Arzneimittel und Beratung allein allerdings nicht aus, aber auch darüber hinaus möchten wir unseren Teil beitragen“, so beschreibt André Hansmann seine Beweggründe, in der Rosen Apotheke in Hann. Münden eine zweitägige Typisierungsaktion mit der KMSG  (Knochenmark- und Stammzellspenderdatei Göttingen) zu organisieren:

Typisierungsaktion in der Rosen Apotheke

Mittwoch, 28. Juni 2023, und Donnerstag, 29. Juni 2023 jeweils von 10:00 bis 18:30 Uhr

Lange Straße 53-55, 34346 Hann. Münden

Vor Ort mit dabei ist das Team der KMSG unter der ärztlichen Leitung von Oberärztin Dr. Beatrix Pollok-Kopp. In weniger als fünf Minuten führen die KMSGMitarbeiter*innen durch den Ablauf der Typisierung und beantworten darüber hinaus Fragen rund um die Stammzellspende. „Die allermeisten Menschen werden gar nicht als Stammzellspender*in infrage kommen. Die Wahrscheinlichkeit ist ähnlich gering wie bei einem Lottogewinn. Es ist aber wichtig, dass so viele wie möglich im „Lostopf“ landen und sich bei uns registrieren. Denn im Gegensatz zu einem Lottogewinn entscheidet nicht der Zufall darüber, wer Leben retten darf“, sagt Dr. Pollok-Kopp. Es sind die Gewebemerkmale, die darüber entscheiden, ob eine Person Leben retten kann. Diese Merkmale werden mithilfe eines Wattestäbchens bestimmt, den die Spendewilligen einige Male über die Wangeninnenseite          streichen. Darüber hinaus ist nur noch eine Einverständniserklärung auszufüllen. Die Mitarbeiter*innen der Rosen Apotheken hoffen auf viele Freiwillige: „Wir freuen uns, zusammen mit den Mündener*innen einen großen Beitrag für die Gesellschaft leisten zu können."

TYPISIERUNG BEI DER KMSG

Typisierungsaktionen sind nur eine Möglichkeit, bei der sich Menschen als potenzielle Stammzellspender*innen registrieren können. Eine Registrierung ist auch per Registrierungsset möglich. Dies kann kostenlos über https://kmsg.umg.eu angefordert werden. Auch beim Blutspendedienst der UMG „Blut für’s Klinikum“ (im Klinikum oder am Campus) können sich Freiwillige vor Ort bei der KMSG registrieren (https://blutspende.umg.eu). 

Bei einer Typisierung werden Gewebemerkmale – die sogenannten HLAMerkmale – analysiert. Mehrere tausend Varianten dieser Merkmale existieren in unzähligen Kombinationen. Die Wahrscheinlichkeit, dass zwei Menschen die gleichen Gewebemerkmale haben, ist sehr gering. Diese müssen jedoch übereinstimmen, damit eine Stammzellspende erfolgen kann. Typisierungsaktionen, bei der sich zahlreiche Menschen als potenzielle Stammzellspender*innen registrieren, helfen, die „Nadel im Heuhaufen“ zu finden. Damit Spender*innen und Erkrankte schnell zusammengeführt werden können, werden die Daten pseudonymisiert (ohne Angabe des Namens und der Kontaktdaten) an das Zentrale Knochenmark- und Stammzellspender-Register in Ulm (ZKRD) übermittelt. 

Die KMSG ist nur eine von insgesamt 26 Spenderdateien in Deutschland. Sollte ein*e passende Spender*in bei der KMSG gefunden werden, wird die Person von einem interdisziplinären Ärzte-Team der Universitätsmedizin Göttingen auf die Spendefähigkeit untersucht. Auch die Stammzellspende selbst findet bei Eignung in der UMG statt. Weitere Informationen sind unter https://kmsg.umg.eu zu finden.

DIE ERKRANKUNG LEUKÄMIE

Bei Leukämie werden „unreife“, also nicht funktionstüchtige, weiße Blutkörperchen gebildet, die sich unkontrolliert vermehren. Dadurch kann das Blut seine lebenswichtigen Aufgaben, wie zum Beispiel den Sauerstofftransport oder die Infektionsabwehr, nicht mehr erfüllen. Der Heilungsprozess ist langwierig und belastend. Vielen dieser Erkrankten kann nur noch eine Stammzellspende helfen.